Starke Lösungen für spezielle Anforderungen im RRM Bereich

Künz bietet seinen Kunden eine breite Palette an semi- oder vollautomatischen Ma­schinen, die zuverlässig für freien Durchfluss am Wassereinzug sorgen. Durch das patentierte modulare Baukastensystem ist es möglich die passende Lösung auf die jeweiligen Anforderungen des Kunden bereitzustellen. Auf diese Weise ist Künz heute in der Lage, maßgeschneiderte Lösungen – auch bei schwierigen Aus­gangsbedingungen zu erarbeiten.

OZARK BEACH – MISSOURI, USA

Seine Problemlösungskompetenz eilte Künz in den USA bereits voraus, als die Betreiber des Kraftwerks Ozark Beach mit ihren Wün­schen vorstellig wurden. Konkret handelt es sich dabei um eine Traditionsanlage mit ei­nem sehr alten Kraftwerksbauwerk, an dem extrem beengte Verhältnisse herrschten: Für RRM, einen kleinen Kran und das ange­schlossene Entsorgungssystem stand gerade einmal eine Licht Weite von DN1500 zur Verfügung. Als weitere Herausforderung für ein entsprechendes Rechenreinigungskonzept galt es, die relativ hohe Anströmgeschwindig­keit beim Design der Harke zu berücksichti­gen. Wenig überraschend hatte der Betreiber in der Vergangenheit keine mechanisierte Lö­sung für eine solide Rechenreinigung gefun­den. Über Jahrzehnte wurde der Rechen somit von Hand sauber gehalten. Auf Basis des Baukastensystems der Seilzug-RRM R35 gelang es den Ingenieuren von Künz, eine für diesen schwierigen Standort pas­sende RRM zu konzipieren: Die verfahrbare Maschine wurde mit einer speziell angepassten, ver­kleinerten Spurbreite geliefert. Konkret kamen fertige Fahr­bahnelemente mit Gitterrost als Lauffläche im Hinblick auf die beengten Bedingungen zum Ein­satz. Des Weiteren wurden die Zwischenspeicherung und der Transport des Rechengutes zur Abwurfposition mittels eines op­timierten Ausschubcontainers für die Geschwemmselentsor­gung realisiert. Darüber hinaus wurde das Sys­tem mit einem zusätzlichen Schwenkarm ge­liefert, der das Manipulieren der Abdeckgitter über den Einläufen ermöglicht. Den schwieri­gen Bedingungen am Einlauf der Anlage trotzt heute ein kompaktes, aber leistungsstar­kes Hubwerk mit 35kN Hubleistung mit der bewährten Harke. Neben der Herausforde­rung für das Engineering galt es auch hin­sichtlich der Montage noch eine Nuss zu kna­cken: Die Anlieferung am Landweg war nicht möglich, man näherte sich der Anlage über den Stausee mithilfe einer Spezial-Barke. Doch am Ende machten sich die Bemühungen bezahlt. Die Traditionsanlagen verfügen heute über eine moderne, effiziente und automatisierte RRM.

COCHRANE DAM – MONTANA, USA

Sehr speziell stellen sich die Einlaufbedingungen am Cochrane Dam dar, einem Staukraftwerk, das in den 1950ern am Missouri River errichtet worden ist. Das Kraftwerk weist zwei, nebeneinander liegende, kreisrun­de Einläufe in der Mitte des Damms auf, die nur über eine schmale Zugangsstraße auf der Dammkrone erreicht werden können. Das Hauptproblem für den Kraftwerksbetrieb hatte sich durch Sedimentab­lagerung vor den Rechen-, besonders aber im Zwischenbereich der Ein­läufe ergeben. Dafür eine passende Lösung zu entwickeln, wurde durch den Umstand erschwert, dass durch die bestehenden Antriebszylinder der Schütz-Verschlüsse extrem beengte Platzverhältnisse herrschten. Das hatte bereits erste RRM-Konzepte des Betreibers zum Scheitern ge­bracht. Die Lösung fand das Team von Künz schließlich im Baukasten­system der hydraulischen RRM H1000, die als Basis diente. Allerdings musste zur Bewältigung der großen Einlauftiefe von knapp 28 m ein Teleskop mit Zweifach-Ausschub entwickelt werden. Spezielles Augen­merk wurde beim Konzept von Teleskop und Harke auf die hohe Quer­strömung gelegt, die durch die Bauform und die Anordnung der runden Einläufe erzeugt wird. Zudem wurde bei dieser Sonderlösung berück­sichtigt, dass keine Zylinder oder Schläuche mit dem Geschwemmsel in Berührung kommen können und so verbaut sind, dass sie optimal ge­schützt sind. Die Konstruktion der Fahrbahn und der Bauwerksausrüs­tung musste unter Bedachtnahme auf die statischen Bedingungen und des Zustands der Baustruktur erfolgen, dazu bedurfte es einer intensiven Zusammenarbeit mit einem örtlichen Civil Engineer.

COLTON – NEW YORK, USA

Mit dem Kraftwerk Colton im Bundesstaat New York konnte eine wei­tere Referenzanlage aus dem Hause Künz einen US-amerikanischen Kraftwerksbetreiber überzeugen. In diesem Fall wurde am Eilaufrechen erstmalig eine RRM installiert. Zuvor war das Geschwemmsel mittels Spülschütz vom Rechen abgespült worden. Als Optimallösung für den Standort stellte sich eine komplett standardisierte Hydraulische RRM aus der Baureihe H200 mit Kabine heraus. Dank des kompakten Unter­baus und dem angepassten Schwenkradius der Maschine kann der Betreiber heute seine Anlage wieder problemlos betreiben. Die RRM arbeitet vollautomatisiert, wobei der Abwurf des entnommenen Ge­schwemmsels in einen bereitgestellten Anhänger erfolgt. Das bewährte Baukastenprinzip der der H200 Baureihe eröffnete dem Kunden die Möglichkeit, bereits in der Planungsphase verschiedene Optionen bei der Konzeption der Maschine zu vergleichen. Das überzeugte den Be­treiber des Kraftwerks Colton. Seit der Entwicklung des Maschinentyps H200 konnten davon bereits 15 erfolgreich umgesetzt werden, vier be­finden sich in der Konstruktion und eine wird aktuell gerade montiert.

UMSCHLAGBAGGER – TRIER, DEUTSCHLAND

Auch Lösungen abseits herkömmlicher Rechenreiniger lassen sich bes­tens über die modularen Optionen der H-Baureihe erreichen. Als Beleg dafür steht der Austausch eines in die Jahre gekommenen Seil Um­schlagbaggers an einer Anlage im deutschen Trier. Gemäß der Anforde­rungen und bisherigen Erfahrungen des Kunden wurde von den Inge­nieuren von Künz ein speziell abgestimmtes Konzept entwickelt, dessen Basis das Baukastensystem der bewährten H500-Baureihe darstellt. Um einerseits einen Durchgang zu gewährleisten, wurde die Maschine auf einem Portal aufgebaut. Anderseits wurde eine Zustiegs-Lösung mittels Treppe realisiert, über die in jeder Position des Oberwagens si­cher zu- und abgestiegen werden kann. Mit dem Einsatz einer neuen elektrischen Schleifleitung, die gleichermaßen der Versorgung der bestehenden RRM und des Umschlagbaggers dient, erfolgte die Anbindung an das Bauwerk. Zudem wurden im Hinblick auf ein harmonisches Betriebsverhalten die Stellgeschwindigkeiten und Be­schleunigungen des Auslegers sowie des Drehwerks an die Charakteris­tika eines Umschlagbaggers angenähert. Das Projekt in Trier zeigt deut­lich, dass die RRM von Künz zum einen mit einer robusten und langlebigen Ausführung punkten. Und zum anderen dass die Ausle­gung der H-Baureihen auch für Anwendungen abseits der herkömmli­chen Rechenreinigung hervorragend geeignet sind.

MOBILE RRM FÜR USA & KANADA

Speziell an die Bedürfnisse des Marktes in den USA und Canada angepasst liefert Künz auch mobile RRM, die komplett auf Kunden­wunsch gefertigt werden. Sie wurden speziell für Standorte konzipiert, an denen bisher mü­hevoll per Hand mittels langer Rechen, Har­kenstangen oder anderer Hilfsmittel die Ein­laufrechen gesäubert wurden. Ausgegangen war das Konzept von einem Kunden, der sich eine mobile Maschine wünschte, die an mehre­ren Kraftwerken eingesetzt und mittels eines Anhängers zwischen den Kraftwerken hin und her transportiert werden kann. In diesem Fall sollte als Basis für die mobile RRM ein Bagger herangezogen werden, da die Mitarbeiter des Betreibers bereits über viel Erfahrung mit ei­nem Bagger verfügten. Die Lösung stellte ein kleiner 2,5-Tonnen-Bagger dar, dessen Origi­nalarm demontiert und durch einen von Künz entwickelten und gefertigten Teleskoparm mit 3-fach Ausschub ersetzt wurde. An der Hy­draulik wurden ebenfalls entsprechende An­passungen durchgeführt, und die Harke wurde so designt, dass leichte Schrägstellungen am Rechen ausgeglichen werden können. Um die optimale Baggergröße herauszufinden, waren im Vorfeld intensive Abstimmungen mit dem Kunden erforderlich. Der Prototyp wurde vor der Auslieferung am neuen Kraftwerk in Bruck an der Mur getestet und ist mittlerweile seit Mitte Jänner dieses Jahres erfolgreich beim Kunden in Kanada in Betrieb.

ERFAHRUNG AUS 65 JAHREN

n den Rechenreinigungsma­schinen aus dem Hause Künz steckt jede Menge Know-how und Erfahrung aus über 65 Jahren. Seit 1957 entwickelt das Vorarlberger Maschinen­bauunternehmen Rechenrei­nigungsanlagen für Kunden auf der ganzen Welt. Die drei unterschiedlichen Baureihen sind heute auf allen Kontinen­ten zuhause und reinigen mitt­lerweile Einlaufrechen bis in eine Tiefe von 100 Meter. Dank der hauseigenen Ent­wicklungsabteilung und dem hohen Ingenieursanteil hat sich Künz zu einem der Inno­vations- und Technologiefüh­rer der Branche gemausert. Sollten abseits gängiger Rechenreinigungslö­sungen Spezialanforderungen gegeben sein, gilt Künz als erste Adresse, wenn es gilt, kun­denspezifische Sonderlösungen zu liefern. Ak­tuell sind gerade große Seilmaschinen für die Anlagen in Ryburg Schwörstadt, sowie hydrau­lische Maschinen H200 für Uniper in Europa in der Realisierung.